Die Abenteuer der kleinen
Emelie mit der großen grünen Zauberbrille Emelie An einem schönen warmen Frühlingstag, so etwa um die Osterzeit herum, wenn die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht, die kleinen Lämmer geboren werden und die Vögel ihre Hochzeit halten, wurde ein kleines Mädchen geboren. Ihre stolzen Eltern nannten sie: Ernestine Maria Emerita Ludwiga Isolde Edeltraude. Das passte gut zu ihrem Nachnamen Sonnenschein. Auf ihrer Geburtsurkunde stand nun: Ernestine Maria Emerita Ludwiga Isolde Edeltraude Sonnenschein, Kind von den Eltern Fürchtenicht und Traudich Sonnenschein. Weil sie aber so ein niedliches und aufgewecktes Kind mit braunen Kulleraugen, frechen Strubbelhaaren und ihr Name so fürchterlich lang war, riefen sie alle nur EMELIE. Das kleine Mädchen wohnte nun fort an auf einem Bauerngehöft mit dem Namen: Gut Sonnenhof. Ihr Vater wurde hier schon geboren und auch seine Brüder und Neffen und die Großmutter und deren Vater. Alle Familienmitglieder, und das waren nicht wenige, liebten diesen alten Bauernhof. Hier sind schon viele interessante, ja auch unglaubliche Dinge passiert. Vor langer Zeit redeten die Tiere mit den Menschen und die Fische im nahen Bach konnten fliegen. Die Obstbäume bescherten immer eine reiche Ernte und wippten ihre Zweige im Takt des leisen Windes. Im Winter lag sehr viel Schnee auf den hügeligen Feldern. Im Sommer war das grüne Gras besonders saftig und für die fast unzähligen Tiere besonders nahrhaft. Im Stroh des vergangen Sommers wurden dann die kleinen Lämmer und Kälbchen des nahen Frühjahres geboren. Jetzt freuten sich aber alle über die Ankunft von Emelie Die gesamte Familie feierte ein fröhliches Fest mit allen Nachbarn und sie begrüßten die neue Erdenbürgerin auf das herzlichste. Sie wurde besonders freudig erwartet, denn seit vielen Generationen wurden auf diesem Bauerngut nur Buben geboren. Endlich wieder ein Mädchen! Jeder der vielen Gäste brachte nicht nur gute Wünsche, sondern auch Geschenke in Hülle und Fülle mit. So waren dabei: zum Beispiel ein PC, ein Gameboy, ein Fahrrad mit einer 100-Gang-Schaltung, Inline-Skater mit Turboantrieb und eine LCD-Taschenlampe, falls sie sich einmal im dunklen tiefen Wald verirren sollte. Dieses waren alles Geschenke von jungen Leuten, denn die moderne Zeit ist auch am Gut Sonnenhof angekommen. Jedoch die vielen Omas und Opas, Tanten und Onkels schenkten ihr Neugier, Mut, Intelligenz ein wenig Kessheit und obendrein noch Schönheit. Die Blumen auf der Wiese reckten ihre Blütenkelche besonders hoch und um das Anwesen legte sich ein wahrer Blumenreigen und ein zarten Frühlingsduft. Die Tiere machten sich zur Freude aller besonders schön und begrüßten jeden Gast auf ihre Art und Weise vor allem aufmerksam und liebenswürdig. Das war ein lautes und lustiges Geblöke, Gequake und Gezwitscher! Was war indessen passiert, dass die Tiere nicht mehr mit den Menschen sprechen können? Keiner vermag sich daran zu erinnern, so lange ist dieses schon her. Nur der 111 Jahre alter Onkel Hans kennt eine Sage, die von einem Mädchen erzählt und wie sie die Tiere wieder zum reden bringt. Sie wurde ihm schon von seiner Ur-Ur-Ur-Großmutter überliefert. Soll Emelie vielleicht dieses Mädchen sein? Die Tiere zum sprechen bringen und das in der heutigen Zeit? Für was soll das gut sein? Wem soll das nützen? Ist so etwas noch notwendig? Heute schreibt immerhin fast jeder E-Mails und SMS, muss man da noch miteinander reden und dann auch noch mit den Tieren? Ist es nicht viel wichtiger die Natur, die Lebewesen und vor allem die Menschen zu verstehen? Emelie wird auf diese Frage schon eine Antwort heraus bekommen, später. Jetzt wird sie erst einmal wachsen und ihre noch kleine Welt erkunden und erforschen. |